Die Könige der Unentschieden

21 Spiele, etwa gleich viel gewonnen wie verloren und 10 Unentschieden. Punktetechnisch ergibt das Stand heute eine Ausbeute, an der man als Aufsteiger in die 3. Liga grundsätzlich nicht groß rummäkeln sollte. Nehmen wir mal die Fast-Franzosen aus Elversberg aus dieser Rechnung raus, die es irgendwie geschafft haben in einen fast schon wahnsinnigen Flow zu kommen und gerade die Liga in kleine Scheiben schneiden. Aber was nutzt der Blick auf andere Standorte, mich interessiert nur Rot-Weiss Essen. Und wie gesagt, nach dem brutalen Fehlstart zu Saisonbeginn sind wir als Aufsteiger mehr oder weniger im Soll, auch wenn allzu kühne Optimisten von einem Durchmarsch träumten. Und, natürlich, ein paar Punkte mehr durchaus im Bereich der Möglichen gewesen wären.

Und da kommen ich auf eine, nennen wir es mal despektierlich Schwäche, die wieder aufkommend zu beobachten ist und die dem geneigten und langjährigen Anhänger von RWE aus der Vergangenheit durchaus bekannt ist, durch einige weniger schöne Erinnerungen. Die Krux der späten Gegentreffer. Diese Spiele, in denen man dem Gegner eigentlich überlegen ist, oder zumindest gleichwertig, dann aber nach einer Führung vergisst (oder es einfach nicht auf die Reihe kriegt) den Sack zuzumachen. So auch gestern, im Ruhrpott-Derby gegen den MSV aus Duisburch. Eigentlich war alles angerichtet für einen rot-weissen Dreier; bestes, usseliges Hafenstraßenwetter, eine rappelvolle Hütte mit knapp 20.000 Zuschauern (ausverkauft) und eine RWE-Mannschaft, die den meist recht harmlosen Gegner über weite Strecken der Partie ziemlich gut im Griff hatte und verdient 1:0 führte. Kein Mörderkick, aber eine solide, durchaus konzentrierte und einsatzfreudige Leistung. Bis zur 89. Minute, in der unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichters, dem ich einfach mal das Prädikat „Aushilfsschiri in der 2. luxemburgischen Liga“ verleihe, der Duisburger Ausgleich fiel, durch einen Freistoß, der erstens nicht hätte gegeben werden dürfen und zweitens besser hätte verteidigt werden müssen. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Rot-Weiss Essen vs MSV Duisburg 1:1

Es sind diese kleinen und manchmal etwas größeren Dinge, die derzeit wie ein bisschen Sand im Getriebe, im letzten Gang wirken. Unkonzentriertheiten, gerade in der Schlussphase. Der letzte Punch, die letzte Entschlossenheit vor dem Tor, dem eigenen wie dem gegnerischen – das fehlt. Gerade zu Hause. Und das ist schade, weil gerade gestern die Mannschaft es mehr als verdient gehabt hätte, nicht nur uns sondern auch sich selbst zu belohnen. Aber um den ersten Absatz aufzugreifen: Grundsätzlich gibt es keinen Grund, jetzt in Schwarzmalerei zu verfallen. Nur sollte an diesen Dingen gearbeitet werden. Denn es sind uns dadurch schon einige Punkte durch die Lappen gegangen, und das sollte in Zukunft möglichst vermieden werden. Unentschieden machen auf Dauer nicht satt. Nur der RWE.

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